Autorin und Journalistin Nadine Hostettler: "Ich sehne mich nach Biel"
Shownotes
Mit «Schön. Reich. Tot» publiziert die Bieler Autorin Nadine Hostettler ihr drittes Buch. Sie erzählt darin die Geschichte einer Familie über drei Generationen. «Ich bin zwar aus Biel weggegangen, aber die Stadt hat mich nie losgelassen», erzählt Nadine Hostettler im Gespräch mit Nicoletta Cimmino. Sie war lange Zeit als Journalistin tätig, zum einen als Auslandkorrespondentin in Zentralamerika, zum anderen für das Schweizer Radio und Fernsehen SRF. Jetzt konzentriert sie sich auf ihre Karriere als Romanautorin. In ihrem jüngsten Buch «Schön, reicht, tot» erzählt sie die Geschichte der fiktiven Bieler Familie Borel - und die Geschichte des Aufstiegs und des Niedergangs der Schweizer Uhrenindustrie, den sie als Jugendliche unmittelbar mitbekommen hat.
Im «Klartext – der ajour-Talk» redet Nadine Hostettler über ihre Beziehung zur Stadt Biel, über die Lehr- und Wanderjahre in Zentralamerika und über ihre Bücher.
Transkript anzeigen
00:00:00: Klartext,
00:00:01: der Aschutalk
00:00:02: mit Nicoletta Cimino.
00:00:04: Wird euch präsentiert vom Kerchestore
00:00:06: in
00:00:07: Lies.
00:00:07: Wir vom DLZ-Team beraten, verkaufen und pflegen alle Kerchengräte.
00:00:12: Mit Kerchern wird diese
00:00:14: Hei
00:00:14: wieder.
00:00:15: wow!
00:00:16: Mehr unter dlz-lies.ch.
00:00:20: Willkommen im Klartext am Aschur-Tag auf radio.nl.druh.aschur.ch.
00:00:24: und das Podcast jede Woche.
00:00:26: Ich rede fast eine Stunde mit einem Gast, der mit unserer Region irgendeiner Art verbunden ist und etwas zu erzählen hat.
00:00:32: Heute Bieler, der das schon ihr Leben lang macht, als Journalistin aber auch als Buchautorin.
00:00:40: Willkommen im Klartext Nadine Hostetler.
00:00:43: Danke.
00:00:43: Ich freue mich sehr, hier zu sein.
00:00:45: Ich freue mich auch, hier zu sein.
00:00:46: Ich stelle immer die gleiche Einstiegsfrage an meinen Gästen, die Sendung heisst Klartext.
00:00:51: Wo findet ihr, müsst ihr mehr Klartext
00:00:53: reden?
00:00:56: Ja, das ist so eine Frage.
00:00:58: Ich bin aber sehr direkt in den Äußeren meiner Gefühle und die äußeren Verbalsachen, die ich gut oder nicht gut finde.
00:01:10: Und das ist ja ... In einem Land wie unserem wird das nicht so geschätzt.
00:01:17: Viele Leute machen lieber Pfust im Sack.
00:01:19: Oder wenn sie etwas sagen, dann schuldigen sie sich zuerst vorher.
00:01:24: Von daher bin ich das Leben lang auch schon an mit dieser Art, wie ich bin.
00:01:29: Ich finde es schade, ich stehe auf Klartext und wenn ich nicht überall hergehört ... Aber ich habe einen schönen Jahr nicht getoten zu diesem.
00:01:39: Ich bin als junger Journalistin.
00:01:41: ja recht, aber ich bin recht früh eine Korrespondentin geworden in Mittelamerika und bin dort nachher auf die Kuba gekommen.
00:01:48: Und ich war in den Einten- und Achtzigerjahren.
00:01:53: Die kubanische öffentliche Meinung kontrolliert von der Regierung.
00:01:57: Aber ich habe nachher im Ausdursch mit den Leuten gemerkt, wie direkt sie miteinander sind.
00:02:02: Sowohl verbal und gefühlüsser ist sie sowieso sehr frei.
00:02:06: Und ich bin da wirklich ... Mir ist weh ... Es war wie eine Erlösung.
00:02:11: Ich habe wirklich gemerkt, ich bin gar nicht zu.
00:02:16: Ich war zu offen,
00:02:18: zu
00:02:18: direkt, zu emotional.
00:02:20: Und in diesem Sinne war diese Erfahrung in Kuba
00:02:23: befreien.
00:02:23: Wie eine Heimat finden Sie von der Art her?
00:02:26: Absolut.
00:02:28: Absolut.
00:02:28: Die Punkte sind noch viel extremer als ich.
00:02:31: Also, ich bin okay.
00:02:32: Das
00:02:33: ist nicht alles falsch mit mir.
00:02:35: Sehr schön.
00:02:36: Ich möchte euch vorstellen, dass du seit der Jährigen, seit du auf die Bio kamst, seit du hier aufgewachsen warst, nach der Schule und im Gymnasium in der Universität Bern studiert, Ethnologie und Hispanistik.
00:02:52: Er wurde recht schnell Journalistin.
00:02:53: Er war unter anderem Zentralamerika-Korrespondentin für die Weltwoche.
00:02:58: Er hat aber auch für die Schweizer Radio, für die Fernsehe geschaffen, für die Säferer Club und für das ECHO der Zeit.
00:03:05: Ihr seht Medietrainering und auch Journalisten-Tüter-Ausbild.
00:03:09: Ihr seht das unter anderem auch für Telebilank gemacht.
00:03:12: Ihr seht auch Buchaltorin.
00:03:14: Vor Kurzem erschien euer neuster Roman reich tot.
00:03:18: Das ist ein epochaler Roman, der sich über drei Generationen zieht.
00:03:23: Ihr habt vorhin schon zwei Bücher publiziert.
00:03:26: Im Jahr two-tusig der Erzählband, vor allem Mathe, verliebt sich und er die letzte Hemmung.
00:03:33: Sie leben im Moment in Zürich, haben aber auch schon in Paris und in Mexiko gelebt.
00:03:38: Habe ich irgendetwas Wichtiges vergessen?
00:03:41: Es stünd mir gerade nicht.
00:03:42: Es stünd mir enden sehr Fausten.
00:03:46: Wir haben sicher viel Gespräch.
00:03:47: Stoff, reden wir gleich über das neue Buch.
00:03:50: Es heisst schön, reich, tot, jetzt wollen wir nicht schon die ganze Handlung verraten.
00:03:54: Aber vielleicht, wenn man schnell kurz sagt, um was es geht, es geht um drei Generationen von einer gleichen Familie.
00:04:01: Es geht um Familie Borrell.
00:04:05: Über die Generationen, die Geschichte fährt Ende kurz vor dem Ersten Weltkrieg an und hört nach der globalen Finanzkrise in den Nullerjahren auf.
00:04:16: Es ist eine Familie, die der Erfolg sucht, um jeden Preis, egal ... was sie selbst betrifft oder was andere betrifft, auch schädigt.
00:04:27: Und das treibt sie nur.
00:04:29: Und das sind sie zwischen sehr mondänen Orten, erfolgreich, aber auch mit den Abstürzen.
00:04:36: Sind das in der Ruhrecrisen, in der Finanzkrise?
00:04:40: Und hinter dem Mondänen steckt halt schon Einsamkeit und eben der Preis, das sie zum Teil zahlen
00:04:49: müssen.
00:04:51: Leute, die Borrell heissen zum Nachnamen, ist es so, steht es für etwas?
00:04:57: Ähm ... Also ... Es ist einfach der Name der Geschichten, die ich erzähle.
00:05:03: Es steht in diesem Sinn nicht ... Es ist keine Anspielung auf einer existierenden Familie, gar
00:05:08: nicht.
00:05:10: Ich habe einen Namen einfach schön gefunden und heute maler ist.
00:05:14: Und irgendwie muss ich jetzt Personal in den Büchern einen Namen haben.
00:05:19: Es handelt auch ... In unserer Stadt, das kann man sagen, aber die heisst nicht Bio im Buch, sondern Oréole.
00:05:26: Warum heisst Bio Oréole?
00:05:29: Erstens in den anderen geografischen Orten.
00:05:34: im Roman heisst es ja Paris.
00:05:36: Las
00:05:36: Vegas.
00:05:39: Bio kommt ja schon seit dem ersten Roman, heisst Oréole.
00:05:44: Intuitiv, ich weiss gar nicht, ob ich das so wirklich durchgedenkt habe beim Schreiberloft.
00:05:49: Viele Intuitiv habe ich einfach gespürt, es muss ein anderer Name sein.
00:05:54: Auch wenn es in diesem Umfeld alle Ochiole werden als Bio identifizieren.
00:05:59: Aber Ochiole ist mehr als Bio.
00:06:01: Es ist ein Figur im Roman.
00:06:04: Und der Tod, dass es anders heisst, habe ich Schriftstelleris, mehr Freiheit.
00:06:12: Und der Name selber, auch ja alles, ist wie so etwas Offnicks.
00:06:17: Und das ist für mich schon bio.
00:06:20: Ja.
00:06:20: Mit dieser Offenheit.
00:06:22: Das reden wir sicher auch noch, die Beziehung zu Biel.
00:06:26: Wie lange ... Es ist ein Dicksbuch, muss man sagen.
00:06:28: Es ist auch eine aufteilte, verschiedene Innerebücher zu sagen.
00:06:33: Weil es ja auch an den verschiedenen Generationen eigentlich erzählt wird.
00:06:37: Ausgangen wird am Autounfall in der Wüste in der Nähe von Las Vegas, wo ein Paar in einem Autounfall um das Leben kommt.
00:06:45: Und dann sieht man die drei Töchter des Mannes, die dort um das Leben ... wo man dort ins Leben kommt und von dort aus geht, wie lange hat er an diesem Buch geschrieben?
00:06:58: Das ist wirklich ein epochaler Roman.
00:07:00: Ich muss sich ganz leicht ausholen.
00:07:02: Ich habe mit den Zwänzungen gewusst, dass ihr Roman über eine Billerfamilie schreibt.
00:07:08: Und zwar bin ich ein Kind von Hochkonjunktur.
00:07:11: Und ich habe plötzlich in meinen Teenagerjahren die Uhrenkrise angefangen.
00:07:15: Und das hat mich ... ganz offensichtlich nachhaltig geprägt.
00:07:20: Ja.
00:07:22: Die Bilder von arbeitslosen, von Männer, die auswandern, die Stadt, die sich erklärt.
00:07:30: Die Leute, die wieder zurück waren in ihren Ursprungsländern, oder?
00:07:32: Die
00:07:32: Italiener zum Beispiel zurück auf Süditalien, also dass sie wirklich ganz viele Leute gingen.
00:07:38: Und das sind Bilder, die sich mir sehr eingraviert haben.
00:07:42: Aber ich habe nachher ... Endlos lang war kein Stimm für dieses Buch gefunden.
00:07:47: Ich hatte nicht den Rhythmus, ich hatte nicht den Sound.
00:07:50: Ich hatte andere Projekte, andere Bücher.
00:07:56: Bis nach der Finanzkrise brauchte ich, dass ich einen Anfass schreiben konnte.
00:08:02: Nach der Finanzkrise habe ich eine Umfrage gelesen unter Jugendlichen, was sie wollten.
00:08:10: Und da hat sie einfach eine grosse Teile gesagt, sie wollen Banker werden.
00:08:13: Und nicht nur junge Männer oder junge Frauen.
00:08:17: Banker haben die Welt im Brand gesteckt.
00:08:20: Und auf die auch ein bisschen konstruierte Frage von den Befragerninnen und Befragern haben sie zur Antwort gegeben.
00:08:29: Wir machen viel Geld, wir haben ein spannendes Leben, schöne Frauen.
00:08:34: Und in diesem Moment ist mir wieder das zwanzig Jahre Geist.
00:08:38: Ich muss der Roman in der Atemlosigkeit, in der Skrupellosigkeit, ein Stück weit von unserer Zeit aus unserer Welt so erzählen.
00:08:49: Und dort habe ich ihn aufferschrieben.
00:08:50: Und zwischen aufferschrieben, bis er jetzt ist, ist er rausgekommen im Herbst seit zehn Jahren vergangen.
00:08:55: Also man geht sehr lange schwanger eigentlich mit diesem Projekt, oder?
00:09:00: Ja.
00:09:01: Der hat vorhin das Gruppellose erwähnt.
00:09:04: Das tut sich auch durchziehen bei diesen drei Generationen, aber immer etwas anderen Schattierungen.
00:09:10: Die erste Generation, eine industrielle.
00:09:14: in Oréola oder im Bio, der auch sehr getrieben ist und sehr erfolgreich ist.
00:09:19: Aber immer noch der Sinn, der Hingersucht, der grössere Sinn für die Gesellschaft.
00:09:23: Was will die Gesellschaft geben?
00:09:26: Die nächste Generation, die dort schon weniger standfest ist.
00:09:29: Und bei den drei Frauen der jüngsten Generation, die sehr viel Ohedonismus dabei ist.
00:09:35: Wie du mich selbst verwirklichst.
00:09:37: Es ist das Gleiche, was schon um mich passiert.
00:09:39: Fast ein bisschen kulturbessimistisch, was wir hier angehen.
00:09:46: Die drei Schwester müssen ja den Vater begraben.
00:09:50: Das ist die Herzschworkfamilie und die Jüngste für die Jüngste.
00:09:53: Es ist das Vater und Mutter, die in der Mohave Wüstung gestorben sind.
00:10:00: Sie versuchen, das zu bewältigen und gleichzeitig auch die Familiengeschichte.
00:10:05: Sie sind die dritte Generation.
00:10:07: Sie treiben wirklich wie drei trockene Blätter durch die Welt.
00:10:14: Das ist das Kultur-Besimistisch.
00:10:17: Man kann das von zwei Seiten anschauen.
00:10:19: Die Globalisierung, dass der Roman erzählt die Geschichte eines sehr verorteten Gemeins, die übersichtlich war.
00:10:26: In die absolute Globalisierung, die Transportwäge wurde sich kurz geworden, die Flöhe wurde gebildet.
00:10:34: Wenn ich etwas brauche, kann man das egal, was auf der Welt ... Wenn man aus dieser Kultur, aus einer gewissen Mittelschicht kommt, kann man sich das holen.
00:10:43: Und ... Und so machen das die drei Töchter.
00:10:48: Und damit versuche ich die Freiheit.
00:10:51: Sie haben wie gesagt mondäne und aufregende Leben, aber gleichzeitig auch die Beliebigkeit.
00:10:59: Ja, und Cristina, die Mittlerin, hat ja einen ganzen, brennenden Kinderwunsch.
00:11:05: Und das ... Es läuft gerade nicht so einfach für sie, zu eigener Kind zu kommen.
00:11:10: Am Schluss ist man alleine Mutter in Indien.
00:11:15: Aber es geht immer um einen Preis, der andere für unsere Freiheit zahlt.
00:11:20: Es sind eigentlich Opfer und ... Es zeigt sich sehr deutlich beim Max, beim Vater, der auf das Las Vegas kommt.
00:11:31: Las Vegas steht sowieso par excellence.
00:11:34: Für Risiko und
00:11:35: Spiegelfreude.
00:11:36: Genau.
00:11:37: Und
00:11:37: er stört, sowohl er treibt wie er wird auch für diesen Werten.
00:11:42: Der, der hier schon sehr stark verankert ist.
00:11:46: Direkt gesagt, mit zwanzig ist er schon gewusst, dass er ein Buch über eine Familie in Biel schreiben will.
00:11:52: Was hat er für eine Kind das Biel gehabt?
00:11:56: Ja, aber völlig unbeschwertig.
00:12:01: Im Sinne, dass das Hochkonjunktur war, die Stadt fibrierte, hatte immense Alternativ-Szenen.
00:12:08: AIOZ war das erste autonome Jugendzentrum.
00:12:12: Das ist beim Haltworten und Regge-Konzert.
00:12:17: Und im Podring hat der Ben Salvisberg die Bühlerfigur, die Künstler, irgendwie mit Kink, Malto.
00:12:25: Also es ist ... Oder See und ... Also es ist von daher ... Es war ja auch eine Stadt.
00:12:31: Es ist ja ... Der Grock, der grosse Klo, ist ja vorhin gesehen.
00:12:39: Er hat gesagt, dass sie sehr nonschweizerisch ist.
00:12:42: Und ich teile die Meinung aus meiner eigenen Erfahrung.
00:12:46: Es war auch kein Junge durch, es ist gut gegangen, wir haben es gelebt.
00:12:50: Ja.
00:12:51: Und den Crash, habt ihr da auch mit ein paar mitbekommen in der eigenen Familie?
00:12:55: Ja, also sie waren ja betroffen.
00:12:58: Wie habt ihr das gemerkt?
00:13:00: Ja ... Mein Vater ist plötzlich einfach daheim gesessen.
00:13:07: Er fand natürlich keine Stelme.
00:13:10: Er war nicht ein gewisses Alter, aber die Jungen haben keine Stelme gefunden.
00:13:13: Die Stattung der Urinindustrie ging in diesem Moment.
00:13:19: Es war eine Monoindustrie, eine Urinindustrie und eine Maschinenindustrie.
00:13:24: In
00:13:25: diesem Sinne fand er keine Stelme.
00:13:28: in der ganzen Region und ist er ausgewandert?
00:13:33: Es klingt jetzt ähnlich wie das, was er im Buch erzählt.
00:13:38: Es regt mich ein wenig auf.
00:13:39: Es werden v.a.
00:13:40: Autorinnen gefragt, lustigerweise weniger als Autoren.
00:13:43: Aber das Autobiographische.
00:13:45: Wie viel hat es von euch in diesem Buch?
00:13:48: Und trotzdem durchzumieten wir ein paar Parallelen.
00:13:51: Wie viel von euch und eurem Leben hat es in diesem Buch?
00:13:55: Wir Autorinnen arbeiten immer mit der Wirklichkeit.
00:14:00: In diesem Sinn hat es Autobiografie in diesem Buch ganz klar.
00:14:05: Aber Achtung, es ist kein dokumentarisches Buch.
00:14:11: Im Schreibprozess habe ich Figuren kreiert.
00:14:15: Ich habe einen Blatt kreiert.
00:14:17: Und der hat nicht ... direkt mit meiner persönlichen Erfahrung mehr zu tun, sondern in die Figuren, wenn ich so Figuren arbeite.
00:14:28: Da kommt Erinnerung rein, da kommt Träum rein, da kommt Gehör rein, beobachtet.
00:14:35: Das ist ein riesiger Mix.
00:14:38: Hat jemand in diesem Wunsch Schriftstellern sein bestärkt?
00:14:45: Wo hat Checkered?
00:14:46: Oh, da ist etwas da, das ... Ja, hier ist es ein Talent und eine Begabung.
00:14:53: Unbedingt,
00:14:54: ja.
00:14:55: Und das war für mich umso wichtiger, als in meiner Familie seine Bücher gelesen wurden, intensiv, aber geschrieben wird nicht, sondern eine Karriere.
00:15:06: Das war ganz klar.
00:15:07: Und umso wichtiger waren zwei Personen im Leben, zwei Menschen im Leben, die das haben erkannt und mit dort bestätigen.
00:15:15: Mhm, wer war das?
00:15:18: Also die eine Person habe ich durch den Journalismus hier in der Schweiz gekennen, die mich sehr bestärkt und die andere Person ist nachher während meiner Mexikojahre als Korrespondentin gesehen, die mir auch noch dabei geholfen hat.
00:15:33: auf meine Welt zurück zu schauen.
00:15:36: Die Distanz zu dieser Welt hat mir sehr gehofft.
00:15:38: Das war die mexikanische Magie, die mir so sah, dass ich das machen möchte und mich sehr darin bestärkt.
00:15:48: Journalistin und Schriftstellerin sind vielleicht verwandt, aber wirklich nicht zugleichen.
00:15:52: Als Journalistin müsste man an Fakten halten und an Recherchen im Sinne, dass er nicht etwas geben will oder nicht hat gesehen, sondern das, was er erlebt hat.
00:16:03: und die Erfahrung bringen.
00:16:04: Und das Autorin hat natürlich die ganze Freiheit, die Geschichte zu erzählen, die er will.
00:16:12: Wie schwer ist das Gefallen?
00:16:14: Der Wechsel?
00:16:15: Ich finde, dass die zwei Aktivitäten, ich muss mal so sagen, fließen ineinander.
00:16:23: Weil das beobachten, genau heran zu
00:16:30: schauen,
00:16:31: Nicht nur im Journalismus, sondern auch in meinen Augen ist das wichtigste an der neuen Literatur.
00:16:36: In diesem Sinne habe ich ... Die Schwierigkeit ist einfach eine gute Geschichte zu erzählen.
00:16:49: So wie es auch im Journalismus schwierig ist, eine gute Reportage zu machen.
00:16:53: Es sind einfach andere Momente, die man anders mitnehmen kann.
00:16:59: Aber ich finde, in beiden Disziplinen ... Ist der Anspruch hoch?
00:17:04: Ja.
00:17:05: Gute Geschichte zu erzählen.
00:17:07: Ich glaube, man muss es sehr gut zulassen
00:17:11: können.
00:17:11: Danke, ja.
00:17:11: Reden wir noch über eure Zeit als Journalistin.
00:17:14: Wir sind aber schon beim ersten Lied angekommen, das ihr mitgenommen habt.
00:17:17: Ich sage ja auch meine Gäste so.
00:17:19: Musik mitbringen, die ich gefällt oder was ich dazu sagen kann, was noch etwas bedeutet.
00:17:23: Und ihr habt von der Beth Hardt I Rather Go Blind gewünscht.
00:17:27: Und zwar in einer ganz spezifischen Liveaufnahme.
00:17:30: Die Beth-Heart ist für mich in der ganzen Musikindustrie, die sehr glatt in den meisten Fällen herkommt, die Beth-Heart ist wie eine F-Fause.
00:17:45: Sie singt mit ihrem ganzen, sie nimmt kein Platt vor die Musik, singt mit ihrem ganzen Existenz.
00:17:54: Eine Rather-Go-Blind ist einfach eine wahnsinnig schöne, lieben Song von ihr.
00:19:10: Wir
00:21:20: kommen zurück im Klartext heute mit der Autorin und Journalistin Nadine Hostetler.
00:21:26: Nadine Hostetler von der ersten Lied haben wir über die Bio geredet und wieder aufgewachsen sind, aber auch über eure Start- und Arbeit.
00:21:34: Als Journalistin sind ziemlich schnell mal weg von Bio, ist es nachher zu eng geworden.
00:21:41: Das ist tatsächlich in meiner zweiten Hälfte meiner Teenagerjahre.
00:21:48: Das war ein ganz wichtiges Antrieb.
00:21:56: Wenn man so lange weg ist, hat man einen anderen frischen Blick auf die Heimat, wie die Zaube zurückgucken oder auf die Bio kommen, wie die Stadt
00:22:06: erlebt.
00:22:08: Das Verrückte ist, dass ich zwar weggegangen bin, aber auch nicht los geworden bin.
00:22:15: Ich nahm mich nicht vor.
00:22:16: Ich wollte die Stadt nicht aus meinem Leben verbanne, überhaupt nicht.
00:22:20: Aber ich bin die Welt raus und bin recht jung Korrespondentin in Zentralamerika geworden, mit Sitz in Mexiko-Stadt.
00:22:29: Das sind so viele Sachen, die wir umtreiben, die wir gefordert haben.
00:22:34: Und plötzlich war einfach immer wieder das Bioda.
00:22:37: Und dieser Blick aus der Ferne zurück auf die Stadt ... Ich habe mich schon viel anders gesehen.
00:22:47: In meiner Schulzeit war die Schweizer Geschichte etwas zu.
00:22:54: Aber der heroische Reduitplan war vom zweiten Weltkrieg.
00:22:58: Wir waren quasi ein glückliches Volk ohne Geschichte.
00:23:05: Distanz aus Lateinamerika, wo ich natürlich auch andere Formen von Zählen kenne, sowohl in der Wirklichkeit als auch in der Literatur.
00:23:15: Ich habe auf Amerika was für wahnsinnige Sachen hier passiert.
00:23:22: Und zwar nicht erst mit der Krise, sondern auch die Bieler-Industrielle, die einfach ein Produkt hat für eine Tore, die natürlich der Fortschritt hat.
00:23:32: Das war schon eine Voraussetzung für eine Fortschrittzeit.
00:23:36: Sie reißten auf der ganzen Welt mit ihren Uhren um.
00:23:40: Schon um das.
00:23:42: Da ist so viel in dieser Stadt an Geschichte und an den Rahmen und an Schönem gewesen.
00:23:50: Das habe ich erst aus der Distanz realisiert.
00:23:53: Und ich habe die wahnsinnige Gewalt der wirtschaftlichen Dramen und die menschlichen Dramen.
00:23:59: Die ganze Industriegeschichte von Bio und eben auch den Niedergang eigentlich von der ruren Industrie, das hat mich effektiv nicht losgelassen.
00:24:09: Ich habe nämlich gemerkt, was ich recherchiert zu dieser Sendung, dass er auch ein Dockfilm für die Schweizer Fernseher dazu gemacht hat, das auch noch einverzählt sehr eindrücklich in La Chotefond, in Bio, im Neuburger Jura und so weiter.
00:24:24: Also eigentlich ... Sie hat es vorhin gesagt, ihr seid Bio nicht ganz los geworden.
00:24:28: Nein, das hat mich auch beruflich gefahren.
00:24:30: Ich glaube, auch ihr habt in einem Buch mitgeschrieben von Gewerkschaften, die es glaube ich auch um Wirtschaftspolitik ging.
00:24:39: Also ein Thema, das ich immer beschäftige.
00:24:42: Ja.
00:24:43: Weil einfach auch das Bio hat ja eine sehr rebellische Seite.
00:24:48: Also die, die zwei Gewerkschaftern Boah und Holz hat es gelockt in unserer Gebäude.
00:24:54: Und die uren Gewerkschaft, das les ich gleich den Namen nicht mehr.
00:24:58: Und die, die fusioniert haben, war ja die Region Bio-Seeland so wahnsinnig aktiv.
00:25:02: Und da habe ich nachher ein Doppobortrack geschrieben.
00:25:07: Vom Westast.
00:25:09: Das habe ich ja nur als ... Da habe ich ja nicht hier gelebt.
00:25:13: Das hat er aus der Distanz mitgefragt.
00:25:14: Das habe ich aus
00:25:14: der Distanz und durch das immer wieder kam.
00:25:16: Und wie gesagt, bin ich immer wieder gekommen.
00:25:19: Und in diesem Sinne kann ich heute nicht sagen genau, was läuft im Bio.
00:25:24: Ja, die leben im
00:25:27: Moment in Zürich.
00:25:29: Und unter Zürcher Medienkuchen, das weiss ich noch aus eigener Erfahrung, ist es so ein bisschen hermetisch.
00:25:34: Man hat zwar immer das Gefühl, sie sei auch interessiert am Rest der Schweiz, aber oft hatte ich das Gefühl, das Hörteverschauf nach ein paar Ecken zu tun.
00:25:43: Bio ist immer, entweder wird es hochgelobt, dass das Paradies für Künstler und Kreative, weil man sich die Wohnungen noch leisten kann.
00:25:53: Oder da ist es nervös so ein Sozialhilfeloch.
00:25:56: Es gibt wie fast nichts dazwischen.
00:25:57: Und wir, die hier leben, leben in einer Stadt, die funktioniert.
00:26:02: Eine ist mehr, eine ist weniger gut.
00:26:04: Hat ihr das auch so erlebt, dass man bei Bio fast gar nicht ein entspanntes Verhältnis hat?
00:26:10: Ich habe ja lange im ZVZ geschaffen als Journalistin und Redaktorin.
00:26:15: Und aus dieser Zeit kann ich nicht direkt zu Bio-Anekdoten verzeihen, aber zum Blick auf die westere Region von Zürich aussehen.
00:26:23: Und zwar habe ich für mein erster Buch, der Zellband Frau im Mathe verliebt sich, intensiv recherchiert in Bio und auch im Jura.
00:26:30: Und so habe ich erfahren, dass der Béglain, der Holland-Béglain, ... am Sterben ist.
00:26:36: Und er ist zusammen mit dem Schafter, oder ja, das ist ja der Vornamen vom Schafter.
00:26:42: Die zwei waren quasi die, die den Jura in Befreiung von Kanton Bern haben geführt.
00:26:50: Und ich bin jetzt sehr verzerrt.
00:26:51: Ich habe gesagt, Leute, der Beglei liegt im Sterben, wir müssen etwas machen.
00:26:57: Er war einer der beiden Anführungen im Unabhängigkeitskampf von Jura.
00:27:07: Und dann sagte er, ja und ... Er war immerhin der einzige, der im zwanzigsten Jahrhundert innerhalb der Schweizer Grenzen verschoben hat.
00:27:18: Nichts zu machen war.
00:27:19: Wir haben immer wieder die Abtreibungsbeuern auf den Tisch geleitet.
00:27:24: Ich wollte etwas über die Abtreibungsbeuern machen.
00:27:26: Und er sagte, nein, ich mache etwas über eine Beglein.
00:27:29: Ich konnte mich nicht durchsetzen.
00:27:30: Und wie gesagt, ich war relativ direkt.
00:27:34: Ich war im Schaff und habe nachrichtig die Begleinung gestorben.
00:27:38: Dann bin ich gut entbrannt, in das Büro des Leiter des Zehens, das Playstift-Aggeschoss.
00:27:46: Und ich habe aber an diesem Tag einen Produzent geschaffen, der mich sehr gut mit dem Anverstand hat gesagt, gehen zu machen.
00:27:55: Und ein Sitter.
00:27:56: Und dann bin ich
00:27:57: gekommen.
00:27:57: Und
00:27:57: das ist so ... Von daher bricht die Stattung über die Bio, wie gesagt, wird schon länger aus dem Fernsehen weg.
00:28:04: Aber ich bezweifle, dass der Blick geändert hat.
00:28:08: Auf die westliche Schweiz, nicht nur auf die Bio.
00:28:11: Haben
00:28:12: Sie auch noch viele persönliche Beziehungen zu Bio?
00:28:15: Haben Sie auch noch eine Freundschaft oder eine Familie?
00:28:18: Familie habe ich keine mehr, dass ich wirklich alle gehe.
00:28:21: Aber ich habe noch ein paar Freundschaften.
00:28:24: Und wer jetzt zurückkommt, haben wir erzählt.
00:28:27: Von Zürich auf die Bio.
00:28:29: Ja.
00:28:30: Nächster Sommer.
00:28:31: Auf die Bio.
00:28:32: Und
00:28:33: warum, wenn ich da fragen
00:28:35: darf?
00:28:37: Ich weiss nicht, wie das klingt.
00:28:38: Aber ich sehne mich nach dem Beilägen.
00:28:42: Ich sehne mich nach der Landschaft, in der das Beilägen stattfindet.
00:28:48: Jedes Mal, wenn ich aus dem Bahnhof komme und mich jemand auf Französisch anspricht, merke ich, ich muss zurück in die Welt.
00:28:57: Ihr habt ja nie euer Bilddeutsch abgelegt, das ist aber ... Bei anderen ist es nicht so, wie lange Zürich
00:29:03: zu sein.
00:29:03: Ich habe immer wieder mit Unterbrüchen, aber in Zürich.
00:29:08: Ich habe nichts angenommen.
00:29:10: Das ist schon erstaunlich.
00:29:14: Wir reden gerade noch über Eure Zeit, die ganz weit weg waren.
00:29:17: Sie waren nämlich schon mehrmals erwähnt in Centralamerika, zum Beispiel in Mexiko.
00:29:22: Ich glaube, das nächste Lied passt gerade zu diesem Thema.
00:29:27: Sie haben nämlich Los Van Van Borensi-Madele Nivelle gewünscht.
00:29:33: Das sind wir wieder in Cuba.
00:29:36: Wann waren diese grossen, emblematischen Gruppen von der Revolution im Jahr?
00:29:41: Sie waren wie Kronisten von Pastertis passiert und kritische Kronisten.
00:29:48: Erst mit den Fünfzten gingen die endlich leeren Tanzen und fingen an, dass es etwas geschieht, was ich gemacht habe.
00:29:55: Das ist eines der älteren Stücke.
00:29:59: Das Schöne ist, es ist eigentlich ein Omar an einer Frau, die tanzt.
00:30:04: Und wie alle sind Kuba zweideutig.
00:30:07: Aber mit sehr viel Respekt, mit sehr viel Klasse und gleichzeitig sehr viel Sinnlichkeit.
00:30:12: Und Borensie-Madell-Nivell hat es quasi über dem Durchschnitt.
00:30:14: Über
00:30:14: dem Durchschnitt.
00:30:44: Ich bin
00:31:32: das Tänzer.
00:33:03: Lassen
00:34:55: wir drei.
00:35:25: Sanktun.
00:35:28: Sanktunke.
00:36:56: Willkommen zurück im Klartext heute mit der Romanautorin und Journalistin Nadine Hostetler.
00:37:02: Nadine Hostetler mit dem vorhin los Van Van gehört, die kubanische Künstlergruppe.
00:37:06: Sie waren recht lange in der Region, als Korrespondentin war, nach Mexiko, ich glaube zeitlang auch kurz in Nicaragua, wenn ich das richtig recherchiert habe.
00:37:16: Ja, zuerst in Nicaragua.
00:37:17: Ich war noch während meinem Studium zurück.
00:37:20: Nach dem Studium bin ich noch als Korrespondentin für die Weltwoche.
00:37:25: Das ist damals die Liberale offene Weltwoche.
00:37:29: Das ist mir aufgefallen.
00:37:30: Ich habe es ein paar Mal gesehen, euer Lebenslauf steht Weltwoche klammern vor rochen Köpeln.
00:37:37: Warum ist es so wichtig?
00:37:41: Die Weltwoche wurde als Liberalsblatt gegründet.
00:37:48: Sie hat immer ... Meinungsdebatten publiziert aus verschiedenen Weltanschaulichen Richtungen.
00:37:57: Aber sie hat nie quasi von oben nach oben Menschen geteckelt, sie war demokratisch.
00:38:03: Und darum füge ich das in meiner Biografie an.
00:38:07: Die Red-Heiss-Banistik studiert unter anderem, also eigentlich schon als junge Frau.
00:38:11: Wie hatte eine Beziehung zu diesem Sprachraum?
00:38:15: Warum war das so?
00:38:18: Oder hatte er eine Begegnung?
00:38:21: Das geht auf eine Lektüre zurück als Teenager.
00:38:24: Das habe ich dir ja nicht geahnt, aber es hat mein ganzes Leben nachher geprägt, so bruflich wie privat.
00:38:31: Ich habe, mit fünfzehn oder sechzehn, von Pablo Neruda ein Liebesgedicht und ein verzweifeltes Lied gelesen.
00:38:40: Aus einem Ausgabe, der links-spannisch und rechtsdeutsch war.
00:38:43: Er hat das gelesen und gesagt, Das, was ich auf Spanisch verstehe.
00:38:49: Die Literatur stand am Anfang von dieser Ausrichtung.
00:38:55: Wie hast du den Mord gefasst oder bist du überhaupt zum Job gekommen?
00:38:58: So eine junge Frau Korespondentin in Zentralamerika?
00:39:03: Während des Studiums habe ich mich für Latinamerika sehr interessiert, die ganzen Befreiungsbewegungen.
00:39:11: Ich hatte die Möglichkeit, das Jahr in einer kleinen, alternativen Agentur in Nicaragua zu arbeiten.
00:39:17: Als ich zurückkam, schrieb ich meine Litsarbeige.
00:39:21: Diese hat die Friedensbestrebungen thematisiert von den umliegenden Ländern.
00:39:28: Die Zeit ist nachher viel Aktualität gefallen.
00:39:32: Dann kam ich zurück und konnte für die Medien aus den Friedenskonferenzen etwas machen.
00:39:39: Ich bin zurückgekommen.
00:39:41: Das zweite war die Weltwoche.
00:39:43: Ich würde gerne als Korrespondentin fragen.
00:39:47: Das haben sie natürlich nicht gemacht.
00:39:48: Sie haben mir den Akkreditierungsbrief gegeben, für mich in Mexiko niederzulassen.
00:39:55: Er hat uns das Köpfe gepackt und Zeit auf Mexiko.
00:39:58: Einlei, ohne irgendwie einfach gehen.
00:40:04: Und er?
00:40:04: Was war das für eine Zeit?
00:40:08: Das war eine irrsinnige Härtezeit.
00:40:11: und gleichzeitig extrem bereichend.
00:40:15: Ich bin, wie gesagt, ein Geschäft der Siebentzigerjahre, das meine Jugend angeht.
00:40:22: Da war natürlich viel Politik und viele sog.
00:40:28: Revolten.
00:40:30: Aber meine politische Schule eigentlich.
00:40:34: ... ist in Lateinamerika passiert.
00:40:38: Der Einblick in die Armut, in die Kriege, in das Unrecht, das hat mir wortwörtlich den Schlaf gerobt.
00:40:48: Ich habe zum Teil überhaupt kein Verhältnis dazu gefunden.
00:40:52: Wenn er überengagiert war oder gerade wie gelähmt.
00:40:54: Oder auch Tapatisch.
00:40:55: Genau.
00:40:58: Aber diese Erfahrung ... Das Engagement für die Menschlichkeit, für die Chance im Leben, kommt von dort.
00:41:14: Dann kommt man aus der Behörden der Schweiz auf eine Kontinente, die eigentlich alles andere als behördet ist?
00:41:22: Absolut.
00:41:24: Und Kuba?
00:41:25: Was sagt ihr für eine Beziehung zu Kuba?
00:41:28: Ich habe Eingangs gesagt, dass ich gemerkt habe, dass man darf, dass man auch kein Emotional sein kann und nicht unbedingt etwas mit dem nicht stimmt.
00:41:38: Und Kuba, also bei mir, ist der Tschey, der so rot-schwarze Poster zu berühmten vom Tschey über den Weg gehangen.
00:41:46: Und ich habe zuerst bei Herrn Kahnitz gearbeitet, ich komme wie ein Mütos.
00:41:51: Das war im Mai nachts, also noch vorn am Ende des kalten Krieges.
00:41:55: Mütto ist natürlich nicht viel, oder?
00:41:58: Es gibt eine Wirklichkeit.
00:42:00: In diesem Sinn habe ich ... ... in den Sieben, die ich über die Dreißig Jahre in der Entwicklung der Zeitzeuge bin ... ... für eine sehr tragische Geschichte.
00:42:14: Auf Rundschaften.
00:42:16: Und eben Musik.
00:42:18: Es ist schon ein Land, das mir das Leben lang umtreibt.
00:42:24: beschäftigt, bereichert, ärgert.
00:42:26: Und ich hatte natürlich auch Erfahrungen gemacht, die Bidya schon ein Jahr vorher in Nicaragua gemacht, wie es ist, als Journalistin, aus einer Wirklichkeit zu berichten, die Meinung hier kompolarisiert ist.
00:42:40: Also aus Nicaragua habe ich so ein grosses Input-Reportage für das Radio seine Zeit gemacht, über was ich kriege.
00:42:48: Und die hatte recht viel Hörer, aber die ... Z.T.
00:42:54: bin ich für die gleiche Reportage als kontrahurt.
00:42:58: Das war also die Konterrevolutionäre gegen die Sandinistische Revolutionsregierung.
00:43:05: Und für die gleiche Reportage bin ich aber auch als Sandinisten Tussi abkanzelt worden.
00:43:10: Und ich habe mir dann gesagt, irgendetwas habe ich richtig
00:43:12: gemacht.
00:43:13: Ich wollte sagen, ich glaube, wenn beide Seiten verrückt sind, hat er als Journalistin etwas richtig gemacht.
00:43:20: Habe ich das richtig verstanden, dass Sie dort auch richtig politisiert wurden?
00:43:25: Also, es war einfach ein politisiertes Wetter aus der Wirklichkeit.
00:43:30: Hier gab es ja natürlich ohne Wirklichkeit.
00:43:34: Ich ging gegen Äußerungen, demonstrieren und Frauenorganisationen, die sich gegründet haben.
00:43:41: Und die wirklich so zu Recht gegen Verhältnisse haben ja gekämpft.
00:43:46: Es war immer doch im recht behühteten Rahmen und dass die ganz fremde Wirklichkeit, die ja auch den Blick auf mein eigenes Land
00:43:56: sehr
00:43:56: hat geprägt.
00:43:57: Also in diesem Sinne war es einfach eine Politisierung aus der extremsten Verhältnisse heraus.
00:44:04: Das ist zellimentar.
00:44:06: Es ist viel so, dass Leute, die in so Ländern lang leben, Vielleicht auch in den USA, oder in grossen Ländern, wo nichts wirklich gegeben ist und nichts wirklich sicher ist.
00:44:16: Wenn sie in die Schweiz zurückkommen, ist zwar zu meinten sehr viel Komfort und sehr viel Sicherheit.
00:44:24: Auf der anderen Seite gehöre ich ab und zu auch, was irgendeine Leute sind für das Erstecken, weil sie in der Schweiz alles so geordnet ist und alles so schon voraus.
00:44:33: Und man muss sich absichern, hat ihr das auch so erlebt, oder nicht?
00:44:36: Überhaupt nicht.
00:44:37: Überhaupt nicht.
00:44:40: Ich würde sagen, aus dieser Erfahrung heraus hat sich mein Blick auf mein eigenes Land geschärft.
00:44:48: Und ich meine, es gibt hier heftige Kämpfe zu kämpfen, gerade in der Gegenwart.
00:44:55: Unsere Demokratie ist nicht ganz über alle Zweifel erhaben.
00:45:02: Politische Situationen, ob das jetzt nahe ist oder ein Klima.
00:45:10: Das sind ... Dramatische, politische Themen, gesellschaftliche Fragen.
00:45:15: Nein, ich habe interessanterweise das Ersteckungsgefühl nicht.
00:45:22: Ja, ich ziehe ja immer wieder los.
00:45:24: Das Paris
00:45:25: hat, glaube ich, Samo gelebt.
00:45:26: Ja, ja.
00:45:27: Also eigentlich ein Weltabummler, eine ziehen, eine Weiterziehende.
00:45:34: Bin ich ein Weltabummler?
00:45:37: Wenn ich es genau nehme, habe ich nicht so viele Länder.
00:45:41: Ich war nicht so viele Länder.
00:45:42: Ich war einfach ein, zwei und lang.
00:45:47: Ich habe eigentlich immer wieder zurück geändert und habe immer wieder damit beschäftigt.
00:45:53: Serielle Monogamie mit Ländern.
00:45:56: Genau, sozusagen.
00:45:58: Jetzt habt ihr das Buch, das seit dem ersten September auf dem Markt ist.
00:46:04: Was macht ihr jetzt mit dem Sitter-auf-lesen-Tour, habt ihr Lesungen?
00:46:08: Glaubt Zbio seid ihr namens Kogli?
00:46:10: Zbio habe ich eine tolle Lesung, da bin ich am zehnten Dezember im Farellhaus im Rahmen des Projekts, wo sie Raum für Risiko haben.
00:46:20: Und da bietet es sich quasi das ganze Farellhaus an für einen Künstler oder Künstler, was immer die Person will.
00:46:28: Wir haben
00:46:30: es aber erzählt, dass du in der Kauere wohnst.
00:46:32: Und ich habe gesagt, ich möchte unbedingt in der Kauere lesen.
00:46:34: Weil ein Schlüsselstel, der im Niedergang der Ruhrindustrie, der Max, also der Vater von den drei Schwesteren, sterbte in der Wüste, hat wirklich eine heftige Erfahrung in diesem Kauere.
00:46:52: Schön,
00:46:55: reich, tot, heit dir.
00:46:58: im Eigenverlag herausgegeben.
00:47:01: Der Eigenverlag heisst Edition Desperada.
00:47:04: Das machen immer mehr Autorinnen und Autoren.
00:47:06: Es ist eine Bewegung in der Literatur-Szene drin.
00:47:11: Man wartet nicht auf einen Verlag, den es im Buch gibt, sondern man macht es selbst, was sie auch in Bewegung war.
00:47:17: Das
00:47:19: Verlag ist heute prägt von ein paar grossen Themen.
00:47:25: Und dementsprechend die Autoren, die die Themen einlösen und hoffentlich Geld bringen.
00:47:31: Es geht eben um Rendite.
00:47:34: Und ich habe aus dem Beschlossen, mein Buch selber auszugehen.
00:47:41: Ich habe mein literales Werkwellen verteidigt.
00:47:45: Das könnte jetzt vielleicht ein bisschen umbescheiden.
00:47:49: Die Reaktion, jetzt seit September auf eine Romane auf Schönreichthode, bestätigen wir, dass ich das, glaube ich, gut entschieden habe.
00:47:58: Und zwar nicht nur von Lasserin und Lasserie, auch eines zwei Verleger, die ... sehr positiv darauf reagiert und sogar einen Agent in Berlin.
00:48:08: Ja, das war der Grund.
00:48:09: Ohne dieses Buch habe ich das Gefühl gehabt, ihr hattet ja für das Fernsehen gearbeitet, ihr hattet zwar nicht selber dreht, aber ihr hattet natürlich ein visuelles ... eine visuelle Art müssen auch um die Reportage anzumachen.
00:48:22: Man muss auch beieudlich denken.
00:48:23: Und wenn ich das Buch von lesen kann, kann ich wirklich von einem Jawohl.
00:48:26: Das merkt man.
00:48:27: Dass die Tiere so schreiben, dass man sich das wirklich vorstellen kann.
00:48:30: Wäre das vielleicht auch eine Geschichte, in der man ... als Netflix-Folge in drei Serien.
00:48:37: Der denkt sehr viel weiter als ich.
00:48:39: Sehr gross muss man denken.
00:48:43: Wir reden für das wieder, weil es so weit das falsche Nachfrage kommt.
00:48:47: Gut, dann wir das mal raus.
00:48:48: Wir tun es jetzt mal raus und vielleicht kommt es wieder zurück, um das neue Plan für die Zukunft.
00:48:53: Also im Leben oder im Schreiben?
00:48:59: Das könnt ihr beantworten, wie ihr weht.
00:49:01: Im Leben habe ich es schon gesagt.
00:49:02: Die wird die nächste Sommer auf Biodesrück ziehen.
00:49:05: Ich habe einen riesen Respekt davor.
00:49:08: Aber ich muss das jetzt machen.
00:49:11: Und freue mich natürlich darauf.
00:49:12: Nebst du das Bammel?
00:49:15: Als Autorin habe ich ein nächstes Buch, das schon geschrieben ist.
00:49:22: Da mache ich jetzt das nächste Sommer das Lektorat.
00:49:24: Ich habe vor zwei Jahren für diesen Brief bekommen, von Kanton Zürich.
00:49:28: Und das bringe ich als nächstes
00:49:29: raus.
00:49:30: Sehr schön.
00:49:31: Wir freuen uns auf eine alte, neue Bielerin ab dem nächsten Sommer und ich bedanke mich sehr herzlich für das Gespräch.
00:49:38: Nadine Horststädler, das letzte Lied vom John Lennon Imagine.
00:49:42: Warum?
00:49:47: Ich bin jemand, der mahnisch oder gegenwahrt teilnimmt.
00:49:51: Und jedes Mal, aber natürlich jetzt schon seit einer Woche, wenn ich morgen der Kopf zum Fenster ausstrecke, ist es schon einfach oft auch zum Furchten.
00:50:00: Und die Krieger ist ein Konflikt, den zuzunehmen und sogar innerhalb der Länderbeugigte, also eben Tropen in den US-Städten und so.
00:50:12: Die Zeichen sind schon ziemlich massiv auf... auf eine heftige Zeit, die schon angefangen hat.
00:50:20: Da habe ich einfach gefunden.
00:50:22: Jetzt wieder mal John Lennon Imagine.
00:50:24: Es ist ja nicht nur ein Lieb gegen Krieg.
00:50:27: Es ist ja ohne ein Lied an die Vorstellungskraft, an die, die der Mutige stellt, euch ein Leben vor.
00:50:34: Und aus diesem Grund habe ich das gewählt.
00:50:37: Stellt euch ein anderes Leben vor.
00:50:39: Und ich denke, das ist ein sehr aktuales Thema.
00:50:45: Merci vielmals, Nadine Ostetler.
00:51:58: Ich danke euch.
00:52:49: Vielen Dank,
00:53:52: Frau Cimina.
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